Stand: 14.08.2018

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ln-online/lokales vom 18.07.2009

Solaranlage: Genossenschaft will doppelt profitieren

Setzen auf Sonnnenenergie: Reinhard Esser, Edda Disselhoff, Daniel   Rohmeyer und Dr. Tillman Steiner wollen genossenschaftlich eine   „Bürgersolaranlage“ betreiben. Foto: BL

Setzen auf Sonnnenenergie: Reinhard Esser, Edda Disselhoff, Daniel Rohmeyer und Dr. Tillman Steiner wollen genossenschaftlich eine „Bürgersolaranlage“ betreiben. Foto: BL

Neustadt - Gemeinsam Sonnenenergie ernten, die Umwelt entlasten und das eigene Konto füllen. In Neustadt wird die erste Bürgersolaranlage im Norden Ostholsteins als Genossenschaft geplant.

Auf etlichen Dächern der Stadt glitzert es bereits. 30 private Anlagen mit einer Gesamtleistung von 200 Kilowatt speisen derzeit Solarstrom bei den Stadtwerken Neustadt ein. Weil aber nicht jeder Neustädter ein eigenes Dach über dem Kopf hat oder selbst wenn, sich die Investition allein nicht zutraut, ist am „Runden Tisch für Klimaschutz“ die Idee gewachsen, gemeinsam eine Photovoltaikanlage zu errichten und zu betreiben. Aus der Überzeugung, dass auch im Kleinen gehandelt werden muss, um das große Ziel zu erreichen, bis 2020 die CO2-Emissionen um 40 Prozent zu senken. „Wir müssen viel auf örtlicher Ebene tun“, sagt Dr. Tillman Steiner.

Auf der Suche nach einem geeignetem Platz für die Module schaute Reinhard Esser begehrlich auf jedes Kirchendach, südlich ausgerichtet, unverbaubar und mit steiler Neigung wären das ideale Plätze. Auch Schulgebäude hat Edda Disselhoff schon im Visier. Machbar ist zunächst der Neubau der Feuerwehr. Der erste Spatenstich ist in der Kirchhofsallee zwar noch nicht getan, aber Daniel Rohmeyer geht davon aus, dass das Feuerwehrgerätehaus im Sommer 2010 steht und der Vorsitzende des Umweltausschusses ist sich der Zustimmung des Eigentümers, der Stadt Neustadt, sicher.

Knapp ein Jahr Zeit bleibt den vier Initiatoren also, um die erste „Bürgersolaranlage“ in Neustadt zu realisieren. Was technisch möglich ist, erläuterte Klaus Lippert vom Planungsbüro Energie aus Wind und Sonne (EWS) 35 Interessierten im Umwelthaus Neustädter Bucht. Weil das Feuerwehrdach nur eine Neigung von fünf Prozent aufweisen wird, müssen die Module auf einer Fläche von 700 Quadratmetern aufgeständert werden. Das reduziere den Nutzungsgrad auf 78 Prozent, dieses Manko werde jedoch durch die günstigen klimatischen Bedingungen in Neustadt ausgeglichen. Realistisch sei eine Gesamtleistung von 70 000 kW, die rund 30 000 Euro erwirtschafte und der Umwelt 60 000 Kilo Kohlendioxid pro Jahr erspare. Die Anlage werde rund 250 000 Euro kosten, sich in 13 Jahren refinanzieren und eine Rendite zwischen sechs und zehn Prozent bringen, rechnete der EWS-Geschäftsführer vor.

Betrieben werden soll die „Bürgersolaranlage“ von einer Genossenschaft, weil diese Rechtsform mit Vorstand, Aufsichtsrat und der Mitgliedschaft im Prüfverband als besonders solide gilt. Jeder Genossenschafter hafte nur für seine Einzahlung und habe eine Stimme, unterstrich Steuerberater Jens Johannes Klüß und machte zugleich deutlich, dass dieses Engagement „kein Sparbuch, sondern eine unternehmerische Beteiligung“ sei.

Die Genossenschaft „Bürgersolaranlage“ soll nach den Sommerferien in Neustadt gegründet werden. Weitere Infos gibt Daniel Rohmeyer (Telefonnummer 045 61/55 88 48).

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